Seminar: Fernuni Hagen – VWL – Prof. Wagner

So – nachdem ich jetzt schon lange nix mehr geschrieben habe – hier jetzt der Erfahrungsbericht aus meinem Seminar an der FernUni.

Als erstes DER wichtigste Tipp für alle die es noch vor sich haben – schaut euch genau an WANN ihr euch zum Seminar anmelden müsst – dies ist in der Regel 1 1/2 bis 2 Semester vorher.
Das Verfahren ist dann so – das man aus einer Liste der angebotenen Seminare der verschiedenen Lehrstühle – min. drei mit absteigenden Prioritäten versieht.

Es müssen weiterhin ALLE bereits abgeschlossenen Module inkl. der Note !!UND!! die Anzahl der bestandenen Einsendeaufgaben pro Modul angegeben werden.

Nach einem – mir nicht wirklich transparenten Verfahren bekommt man dann – mit etwas Glück – einen Seminarplatz zu gelost.
Was mir als Wirtschaftsinformatiker besonders gelegen gekommen ist – an erster bis dritter Stelle hatte ich meine Seminarwünsche aus meiner Fachrichtung gewählt (Es gab auch nur drei).
An vierter und somit letzter Stelle stand – ein VWL Seminar am Lehrstuhl von Prof. Wagner.

Im Nachhinein – eine gar nicht so schlechte „Wahl“

Was mir wirklich nicht gefallen will – ist das man zwar theoretisch eine Wahl hat – praktisch aber nur dem Zufall einen Schubs geben kann.

Denn die Ausloserrei geht gleich beim Thema der Seminararbeit weiter ….

Aber auch hier hatte ich ein glückliches Händchen und habe sowohl mein Wunschthema erhalten – und damit verbunden – den meiner Meinung nach auch „besten“ Betreuer 🙂
Interessiert hat es mich auch noch – auch wenn nur privat – denn beruflich – naja – ich bin halt ITler ….

Aber der Reihe nach:

1. So früh wie möglich im Studium für das Seminar anmelden und ggf. ein mit dem Lehrstuhl korrespondierendes Wahlpflichtmodul belegen
(von einigen Lehrstühlen weiß ich, dass sie Studenten welche viele der Lehrstuhl-eigenen Module belegt haben – bevorzugen ….)

2. Glück bei der Auslosung des Seminarplatzes und des Themas

3. Seminararbeit schreiben
Hier sollte man sich möglichst zeitnah mit der Einstiegsliteratur beschäftigen – die ist zumindest bei Prof. Wagner fast ausschließlich in Englisch.
Und ich dachte – das dadurch das ich im IT Bereich eigentlich jeden Tag mit englischer Literatur konfrontiert bin – mir dies deutlich leichter fallen würde.
Aber die Menge an Fachbegriffen, Wortspielen und Redewendungen in makroökonomischer Literatur hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht.
Sehr geholfen hat mir hier www.linguee.de

Zur Recherche weiterer Literatur – mir wurde zur Menge zwar gesagt, dass diese nicht fest vorgegeben ist – jedoch schon so 20-25 weitere Quellen erwartet werden –
eignen sich die Fachdatenbanken in der DigiBib der Fernuni – speziell für den VWL Bereich Econis und EconLit.

Es gibt einen Webcast der Fernuni Biblo zum richtigen recherchieren – den sollte man sich – wenn man wenig Erfahrung auf diesem Gebiet hat – ruhig mal ansehen.
-> Informationskompetenz Wirtschaftswissenschaft

Ich habe meine Quellen (wahrscheinlich auch weil ich mit „Die Ursachen der europäischen Staatsschuldenkrise“ ein ziemlich aktuelles Thema erwischt habe) alle als pdf in der UniBib oder aber direkt per Google Suche gefunden.

Wenn man sich dann ein wenig in das Thema eingelesen hat, sollte man relativ Zeitnah mit dem schreiben beginnen.
Ich habe zuerst meine Gedanken in einem MindMap geordnet und dieses zusammen mit einer groben Gliederung an meinen Betreuer geschickt.
Der hat mir dann bestätigt, dass ich alles wesentliche erfasst hatte – und los ging es ….
Ich denke, dies ist ein wichtiger Schritt – nix ist ärgerlicher – wenn man einen Aspekt nicht beachtet hat – und deshalb eine deutlich schlechtere Note erhält. (So vor Ort einem Kommilitonen passiert der vor dem Seminar 1,3 stand – man war der sauer ….)

Wichtig ist auch – Fußnoten und Verweise – gleich in den Text einzuarbeiten – das macht später nur einen Riesen Aufwand ….

Man muss dazu sagen, das der Bearbeitungsbeginn der Seminararbeit zwei Wochen im „alten“ Semester lag (Klausurzeit) und direkt im Anschluss – hatte ich zwei Wochen Urlaub an der Nordsee gebucht. Alles in allem ein schwieriger Start.

4. Präsentation für die Präsensphase vorbereiten
Erst wenn die Aussichten das man das Seminar auch bestehen wird sehr gut sind – wird man zur Präsensphase eingeladen.
Ich habe von Kommilitonen gehört, die von ihrem Betreuer gefragt wurden – ob sie wirklich nach Hagen kommen möchten – da die Möglichkeit besteht, dass sie Durchfallen.
Es gibt aber auch welche die gleich eine Absage erhalten haben.

Anderes als evtl. im Business Umfeld – ist die Optik der Präsentation – ziemlich egal – was zählt ist der Inhalt – also möglichst schlicht halten – keine lustigen Grafiken o.ä. 🙂
Die Präsentation hab ich dem Betreuer ein paar mal als BETA geschickt – bis alles drin war was er sich erwartet hat.

Wichtiger Hinweis: Die Präsentation ist an einem Stichtag VOR dem Termin in Hagen dem Betreuer als PDF per Mail zuzusenden – also alle tollen PowerPoint Funktionen – entfallen 🙂

5. Präsensphase
Man sollte sein Hotel sofort nach Erhalt der Einladung zur Präsensphase buchen – da kann es später schnell zu Engpässen kommen.
Ich habe im CampusHotel Hagen genächtigt – eine sehr gute Entscheidung denn so ein gutes 3 Sterne Hotel hatte ich noch nicht – und es ist nur 2 Minuten zu Fuß von der Uni entfernt.

Ablauf der Präsensphase:

Zuallererst ein Lob an das Team von Herrn Prof. Wagner – es war alles gut organisiert – und das musste es auch – der Zeitplan war schon ziemlich straff.

Die Tische im Raum waren zu einem U aufgebaut – an den beiden vorderen Seiten des U saßen die 4-5 Betreuer und der Professor.
Der Laptop stand direkt auf einem Tisch an der offenen Seite des U – somit war dieser mit seinem 12 Zoll Display nicht als „Spickzettel“ zu verwenden – gut war also der beraten der seine gesamte Präsi im Kopf hatte oder sich (wie fast alle Teilnehmer) einfach Karteikarten angefertigt hatte.

Wir waren ca. 20 Teilnehmer – zumeist haben sich zwei ein Thema geteilt.

Für jeden Teilnehmer waren ca. 40 Minuten reserviert – wobei der Vortrag maximal 20 Minuten dauern durfte – Teilnehmer wurden im Bedarfsfall kurz vor Ablauf dieser Frist darauf hingewiesen.
Im Anschluss an den Vortrag wurde die verbliebene Zeit dazu genutzt – den Vortragenden mit Fragen zu löchern 🙂 Zuerst durften die Kommilitonen ihre Fragen stellen – und mussten dies auch – denn dies fließt in die Gesamtbewertung der Seminarnote mit ein. So wurde von den Betreuern jede Frage und jeder Beitrag peinlich genau notiert – und mit kryptischen Sternen, Pluszeichen und Kringeln versehen 🙂
Im Anschluss wurde die restlich verbliebene Zeit von den Betreuern zu Fragen genutzt. Prof. Wagner hielt sich sehr im Hintergrund und hat insgesamt nur eine Frage gestellt.
Allerdings habe ich beim letzten Mentoriat Kommilitonen getroffen die zu berichten wussten, dass der Prof. sich zum Teil auch aktiver beteiligt.

Ein Tipp ist es also – seinen Vortrag möglichst genau 20 Minuten lang zu gestalten – dann ist weniger Zeit um sich in Antworten zu ggf. unliebigen Fragen einfallen lassen zu müssen.

Es folgten nach allen 40 Minuten Blöcken je !!FÜNF!! Minuten Pause – für so manchen Raucher – eine echte Herausforderung 🙂

Sobald ein Themenblock abgeschlossen war – folgte ca. 30 Minuten eine offene Diskussionsrunde – hier war ganz klar der im Vorteil, der sich im Vorfeld mit der Literatur der anderen Themen beschäftigt hatte. Auch hier wurde wieder alles fleißig von den Betreuern dokumentiert 🙂

Es gab natürlich auch eine Mittagspause 🙂

Am Ende des dritten Tages wurden im Anschluss der letzten Vorträge und einer Beratungsphase der Betreuer die Noten jedem einzelnen Teilnehmer von seinem jeweiligen Betreuer verkündet.
Hier sollte man also noch ein bissel Zeit mit einplanen – ich bin erst 17:30 von der Uni aus losgefahren.

Alles in allem habe ich mir in allen drei Teilen – also Arbeit, Präsentation und Mitarbeit eine 2,3 erarbeitet.

An dieser Stelle vielen Dank an das Team vom Lehrstuhl – ich habe mich dort so gut aufgehoben gefühlt, dass ich auch meine Abschlussarbeit jetzt dort schreiben werde.
(Nun gut – an den meisten Lehrstühlen ist die Teilnahme an deren Seminar auch Voraussetzung für eine Betreuung der Abschlussarbeit…)

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